Buchvorstellung: Die Hütte

von Anna Ulrich (Kommentare: 0)

Die Hütte

von William Paul Young

Die Hütte von William Paul Young

Dieser Roman ist eine Reise zum Verständnis des Lebens. Der kanadische Autor William Paul Young hat das Manuskript im Copyshop der Kleinstadt Gresham im US-Bundesstaat Oregon 15 mal im Mai 2007 vervielfältigt und fand keinen Verlag, der bereit war, das Buch herauszubringen. Daraufhin gründete er einen eigenen Verlag Windblown Media und veröffentlichte selbst das Buch unter dem Titel „The Shack“. Das ist gar nicht so einfach, denn dann fehlen zunächst Vertriebswege und Marketingbudgets. Dennoch fand das Buch in kurzer Zeit seinen Weg in die Buchhandlungen und zu seinen Lesern. Bis März 2009 hatte sich "Die Hütte" sechs Millionen Mal verkauft und stand 45 Wochen auf Platz 1 der "New York Times Bestenliste".  Und das fast ausschließlich über Mundpropaganda.  Weltweit erreichte der New York Times Bestseller bis Ende 2016 eine Auflage von 22 Millionen Exemplaren.

In Paul Youngs "Die Hütte" geht es um Verstehen.

Mackenzie wurde von seinem alkoholkranken Vater in der Kindheit schwer misshandelt und hat es doch zu einem typischen Familienvater der Mittelschicht gebracht. Seine Frau Nan und er haben drei Kinder. In einem Familienurlaub wird seine jüngste Tochter Melissa bei einem Bootsausflug entführt und ermordet. Mackenzie identifiziert in einer Berghütte das blutige Kleid der kleinen Melissa und verfällt in eine jahrelang andauernde Depressionen. Eines Tages findet er einen Zettel im Briefkasten, darauf steht, Gott wolle ihn in der Hütte treffen. Mackenzie traut der Einladung nicht und vermutet einen Trick des nicht gefassten Mörders. Doch er reist zur Hütte und stellt sich seinem Schicksal.

In der Hütte begegnet er einer freundlichen, kräftigen Afroamerikanerin, einem südländischem Schreiner und einer kleinen Asiatin. Das Trio gibt vor, Gott zu sein. Es folgen sehr tiefsinnige Dialoge in denen Mackenzie viel erkennt. Seine berechtigten Fragen zu Gott, wie: „Zwei Frauen und kein Weißer?"Themen wie: "Warum gibt es Leid?"- „Was ist der Ursprung des Bösen?“, „Wie ist das Wesen Gottes?“, „Was ist der Sinn des Lebens?“ Jesus wirft den ersten Stein über die Oberfläche des Sees, der Heilige Geist, verkörpert durch die Asiatin, arbeitet voller Freude im Garten und Gottvater ist die dunkelhäutige kräftige Dame, die  Rührei mit Speck zubereitet und Papa genannt wird. Sophia, die Weisheit bittet den wütenden Mack zum jüngsten Gericht, weshalb er annimmt, bereits gestorben zu sein. Doch nicht Sophia, sondern Mack darf zu Gericht sitzen. Und der Mensch spricht Gott schuldig.

Paul Young ist ein Welterfolg gelungen. Ein großartiger Roman, der tiefes religiöses Grundwissen auf eine sehr unterhaltsame Weise vermittelt. Dieses Buch ist sehr berührend und lässt viele Fragen des Lesers aufkommen. Vor allem Menschen, die nicht an Gott glauben, werden an die Hand genommen. Wir schöpfen Kraft aus unserem Glauben und der Tatsache, dass wir niemals alleine sind. Auch wenn wir das bezweifeln und uns unserem Schicksal ausgeliefert fühlen. Gott ist mit uns. Immer. Selbst wir ihn anders bezeichnen, so ist da doch eine übergeordnete Macht, die jeder von uns spüren kann.

Ein sehr besonderes Buch, das bereits verfilmt wurde. Die DVD kann ich auch nur empfehlen.

Anna Ulrich

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